2. Mannschaft in Leck am 19.2.2006 (6,5:1,5)
Früh um 7:45 Uhr trafen wir uns beim Rathaus zur "Landesliga-Weltreise"
nach Leck. Ok, pünktlich waren nur Herbert und ich; die anderen nahmen es nicht
so genau und freuten sich über eine weitere Tasse Kaffee oder warteten darauf, dass
das Abholtürklingeln als Aufweckersatz hinreichend wahr genommen wurde.
Da kein Glatteis herrschte, wenn auch Nebel mit z.T. nur 50 Meter Sichtweite,
waren wir zeitig (kurz nach 9:30 Uhr) am Spielort. Dieser erinnerte durch das Treppensteigen
an die Segeberger Mühle, war geräumig genug für drei Mannschaftskämpfe,
so dass wir ausnahmsweise sogar unsere Freunde von den Inseln (Amrum und Föhr)
spielen sehen konnten.
Um 10 Uhr ging es an den ersten Brettern los, während die Hälfte von uns ein paar
Minuten auf unsere Gegner warten durften, natürlich auf deren Bedenkzeit. Kein
Problem, immerhin gab es Gratis Kuchen für alle, wo hat man das schon :)
Die ersten 1 bis 2 Stunden entwickelten sich erst relativ ausgeglichen, dann sah es an dem einen
oder anderen Brett nicht mehr ganz so gut aus, aber der Reihe nach.
Ralf (Brett 2) fühlte sich in seiner Partie sehr wohl: Die Eröffnung lag ihm,
erst recht das nicht so gute Spiel seines Gegners. So konnte er die Schwächen von
Weiß recht schnell nutzen und brachte uns nach 2,5 Stunden den ersten Siegpunkt.
Das Gegenteil traf leider bei Timo (Brett 4) zu: Er musste gegen seine
Lieblingseröffnung spielen und patzte mit Bauernverlust relativ schnell.
Auch wenn es noch nicht so dramatisch aussah, fand er kein gutes Gegenmittel und gab
nach gut drei Stunden auf.
Zu der Zeit meinte Enno, er hätte eine schlechte Stellung, genauso wie meine recht
gedrückt war, während Martin seine bessere Stellung eingestellt hatte
und um das Remis kämpfte.
So war es überraschend, dass Martin (Brett 5) auf einmal seinen Sieg
verkündete.
Sein Gegner hatte im 41. Zug, seine Zeitkontrolle voll bewusst hinter sich gebracht,
grob gepatzt und im
Endspiel einzügig einen wichtigen Bauern und quasi gleichzeitig eine Figur eingestellt.
Sehr zeitnah hatte auch Mario (Brett 1) seine von Anfang an gute Stellung in
einen Sieg umwandeln können. Der Gegner wählte (typisch für ihn) eine
nicht so gute Eröffnung, die Mario spürbaren Vorteil brachte, insbesonders ein
gegnerischer Läufer hatte einfach zu wenig Perspektiven.
Ich (Burkart, Brett 8) fühlte mich in meiner recht passiven Stellung nicht sehr
wohl, wie üblich verbrauchte ich recht viel Zeit fast vom Anfang an der Partie.
Zum Glück tat mein Gegner es mir nach; nach 13 Zügen hatte er noch 60,
ich zwar nur noch 38 Minunten übrig, nach 20 Zügen aber wir beide gleich 20 Minuten
Rest.
Während ich nach einem Plan aus meiner Passivität suchte, suchte mein Gegner einen
Gewinnplan, gab mir im 15. Zug freundlicherweise Raum für Gegenspiel. Im 18. Zug dachte
er mit einem Bauernopfer Angriff zu erhalten, der aber zumindest dank eines Zwischenschachs
nicht durchschlug. Er bot im Weiteren verschiedenlich Material an, welches ich
sicherheitshalber nur teilweise annahm, was aber locker zum Sieg reichte,
der letztlich durch
seine Zeitüberschreitung im 37. Zug erfolgte.
Fast zeitgleich konnten wir dann sogar den Sieg von Enno (Brett 3) vernehmen,
wieder (wie Martin)
unerwartet nach schlechterer Stellung. Aber sein Gegner war so freundlich, ein Matt zuzulassen,
hätte sonst eine entscheidene Figur verloren.
Damit war der Mannschaftssieg auf einmal mit 5:1 im Sack.
Herbert (Brett 7) hatte eine leicht bessere Stellung durch einen
besseren Läufer, hatte früher schon mit einem Remisangebot geliebäugelt,
was zu dem Zeitpunkt aus Mannschaftsgründen noch nicht so gut gewesen wäre.
Nachdem nun sein Gegner genug Gegenspiel hatte, war Herbert bald mit dem
Remis einverstanden,
wir natürlich jetzt auch.
Und wer spielte da noch verbissen an Brett 6? Bei etwas besserer Endspielstellung gab sich
Marina nicht mit einem Remis zufrieden, sondern knetete ihren Gegner solange, bis sie
nach positionellem auch materiellen Vorteil erhielt. Der Gegner spielte aber noch bis
kurz vor Ablauf seiner Gesamtzeit weiter (Marina hatte noch genug Bedenkzeit), bevor er ihr
offiziell den Sieg zuerkannte.
6,5:1,5 - ein unerwartet hoher Sieg, ob nun glücklich oder einfach erspielt.
Da die anderen Mannschaften schon lange fertig waren, konnte die Lecker noch die Reste
wegräumen (beim Kuchen halfen wir vorher tatkräftig mit ;) ) und wir uns auf
den Weg machen. Da der ortansässige Griechen leider gerade Pause machte, uns
ein Dönerimbiss nicht wirklich zusagte, düsten wir zurück gen Autobahn.
Während Ennos Wagen überraschend weiter Richtung Flensburg fuhr, nahmen wir
den direkten Rückweg und kehrten doch noch bei unserem Griechen zu Viert ein.
(Oliver hatte uns (Marina) per Handy informiert, dass er dort schon sei, doch leider
1,5 Stunden zu früh für uns. Zum Glück traf seine Vorhersage nicht zu,
dass die 1. Mannschaft knapp verlieren würde; es wurde also noch teilweise in Preetz
erfolgreich gekämpft.)
Nun denn, da nun auch theoretisch der Abstieg nicht mehr zu schaffen ist, sehen wir die
beiden letzten Kämpfe von Platz 2 aus sehr gelassen entgegen. Nur schade, dass der
letzte Spieltag nicht zeitgleich mit der 1. Mannschaft erfolgt! So werden wir
unsere 9. Runde vermutlich erst nach dem Abschlussfest bei Rüdiger spielen dürfen...
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