2. Mannschaft in Glinde am 12.3.2006 (1,5:6,5)
Gegen 8:45 Uhr trafen wir uns diesmal beim Rathaus zum Mannschaftskampf gegen Glinde.
Kampf... nun ja, eigentlich hat sich niemand von uns einen oder gar zwei Mannschaftspunkte
ausgerechnet, aber wir wollten aber auch ohne unsere drei besten Bretter, dafür u.a. mit den
Ersatzleuten Nummer 19 und 20 das Beste daraus machen.
Als noch zwei Ersatzleute gemeinsam eintrafen, fuhren wir alle zusammen gen Glinde los;
unsere Hamburger Andreas und Timo fuhren direkt.
Pünktlich um 10 Uhr ging es los; Timo trudelte als letzter gerade nach Anschalten der Uhren
auch ein, während uns Andreas als erster schon empfangen hatte. Allerdings zog sich
der eine oder die andere noch eine Jacke über; der Raum musste sich im Laufe der Zeit
durch unser tiefes Nachdenken erstmal erwärmen.
Wie so oft entwickelte sich die Beginn recht ausgeglichen, wobei mindestens auf zwei Brettern
scharfe Partien liefen.
Wolfgang (Brett 5) hatte so eine scharfe Partie: Im Preußischen mit 4.Sg5
hatte er einen Bauern aufkosten seiner Entwicklung bekommen. Wie sich herausstellte,
kannte sein Gegner die Variante besser und konnte nach 2:15 Stunden Wolfgang besiegen.
Wie Herbert auf der Rückfahrt richtig erkannte, ist die 4. Spielstunde
bei uns oft die Entscheidene, so auch diesmal. So
hatte ich (Burkart, Brett 6) lange um das Remis gekämpft und eigentlich auch
auf dem Brett, hatte mich in meiner Bedenkzeit allerdings verschätzt (und einen
guten Abtausch unterlassen), so dass ich schließlich patzte und verlor.
Ungefähr zeitgleich hat Andreas (Brett 7) seine gute Stellung zu einem
halben Punkt geführt. Er hatte einen guten Angriff, der aber offensichtlich
nicht ausreichte.
Auch Anke (Brett 8) stand optisch besser, hatte im Endspiel sicher die eine oder
andere Gewinnchance, die sie aber nicht nutzen konnte und auch "nur" ein Remis
holte.
Marina (Brett 3) hatte die andere der beiden erwähnten scharfen Stellungen auf dem
Brett.
Sie eroberte sich in der Eröffnung eine Qualität, aber aufkosten ihrer Damenstellung
und schlechterer Entwicklung. Zur Zeitkontrolle hin verlor sie wohl die Übersicht (wie
unser Mannschaftsführer meinte); auch irritierte sie das Partieformular, welches
(dreispaltig) nicht für 40, sondern für 60 Züge in den ersten beiden Spalten
ausgelegt war. Wie auch immer, sie verlor jedenfalls, so dass es nun nach rund 4 Stunden
schon 1:4 gegen uns stand.
Martin (Brett 2) hatte sich eine gute Stellung mit Mehrbauer in Form eines
Randdoppelbauern und erheblich
mehr Bedenkzeit erspielt. So brachte sein Gegner das Kunststück fertig, innerhalb von
einer Sekunde 6 oder 7 Züge auszuführen ("typisch für ihn",
meinte einer seiner Mannschaftskameraden), bei noch 6 Sekunden Rest vor Ablauf der
seiner ersten 2 Stunden. Als langsam sein Ende seiner Gesamtzeit nahte, hatte Martin
rund eine Stunde mehr Bedenkzeit, konnte sie aber irgendwie nicht nutzen und musste gar
feststellen, dass sich die Waage gegen ihn neigte und verlor schließlich
durch einfachen Figurenverlust.
Herbert (Brett 4) hatte sich planmäßig eingeigelt und eine nur leicht
schlechtere Stellung hinnehmen müssen (Bauernschwächen).
Als sein Gegner schließlich einen scheinbar entscheidenen Bauerngewinn fand und Herbert
fast schon innerlich aufgeben wollte, fand er noch den Ausweg: Er konnte das Endspiel
in ein verschiedenfarbiges Läuferendspiel abwickeln, so dass der Bauer keine Rolle mehr
spielte - remis.
Am längsten und lange Zeit sehr erfolgreich spielte Timo am Spitzenbrett.
Er hatte erst Raumvorteil, später eine gute Stellung mit zwei Figuren gegen Turm und zwei
Bauern,
die kurz vor Ende der sechs Stunden nach Bauerngewinn
verdächtig gewonnen aussah. Als Martin ihn
darauf hinwies, dass seine Gesamtspielzeit bis auf vielleicht drei Minuten endgültig
verbraucht war, wurde Timo leider nervös. Statt wenigstens eine ziemlich klare
Remisstellung anzusteben, sahen wir Kiebitze einen völlig überraschenden Zug
von ihm, wodurch der Gegner sofort Mattdrohungen aufstellen konnte, dabei sich noch
einen Freibauern auf h3 verschaffte. Das war Timo bei seinen wenigen Restsekunden dann zuviel
und gab auf.
1,5:6,5 - im Vorhinein nicht ganz unerwartet, während des Matches aber dann doch
nicht unbedingt nötig. Hätten Anke, Andreas und Martin ihre Partien gewonnen,
Timo und ich remis geholt, hätten wir gewonnen - soweit zur Theorie oder besser
Wunschtraum ;).
Was soll's, wir haben sogar immer noch unseren 2. Platz entgegen anderer Befürchtungen
gehalten und haben erstmal mit Marina und Anke mit zwei Damen in der Landesliga gespielt.
Die beiden haben einen halben Punkt geholt (Ankes remis, Marina 0),
genau wie das Lütjenmoor 17-Hochhaus (Herbert remis, ich 0) und auch unsere
Hamburger (Andreas remis, Timo 0).
In 8 Wochen geht's noch mal im Heimspiel gegen Bad Schwartau. Mal hoffen, dass wir unsere
Leute noch einmal motivieren können, so kurz vorm Sommer ;).
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