Heute spielten unsere 2. und 3. Mannschaft in einem gemeinsamen Spiellokal beim LSV mit mindestens zwei weiteren zwei Mannschaften, also ein Massenbetrieb.
Unsere 3. Mannschaft konnte leider nur zu Sechst antreten, so dass sie um 10 Uhr gleich mit 0:2 zurücklagen. Zusätzlich verlor dann auch Björn als erster am Brett, so dass es gar 0:3 stand. Aber zum Glück hatten alle andere fünf ordentliches Zielwasser getrunken und ließen sich auch nicht von einem unangehm nach Urin riechenden Gegner zu sehr ablenken. Genauer gewann Uwe J. schön im Angriff auf den weißen König (dieser kam nicht zur Rochade), auch Anke konnte den Preussen mit frühem Sg5 besiegen durch Festhalten des schwarzen Königs in der Mitte. Christian B. hat positionellen Vorteil erhalten, den er erfolgreich zum Sieg ummünzte, ebenso gelang es Karl-Heinz trotz eines eigentlich unangreifbaren schwarzen Springers auf d4 in Bauern-Vorteil zu kommen, der das Endspiel entschied. Als letztes schlug dann auch Maxims Angriff schön durch.
Insgesamt also ein 5:3-Sieg gegen LSV 8.
Unsere 2. Mannschaft trat zwar vollständig zu Acht an, aber leider sollte das nicht viel heißen, da Oliver erkältet abgesagt hatte und so Rüdiger und ich als Ersatzspieler auftreten mussten.
Nach gerade mal einer Stunde war leider schon Torstens Partie (Brett 2) zu Ende. Er hatte noch in der Eröffnung eine Doppeldrohung auf h7 (Matt) und a8 (Turmverlust) übersehen, die ihn natürlich gleich aufgeben ließ.
Rüdiger (Brett 8) stand im Skandinavier recht passiv, u.a. sein Lc8 hatte keine tollen Perspektiven, auch seine Dame kehrte von a5 wieder nach d8 zurück. Irgendwann gelang dem Gegner dann ein gutes Qualle-Opfer gegen Rüdiger Rochadestellung, die Rüdigers beengte Stellung immer weiter erdrückte, bis Rüdigers Dame daran zugrunde ging durch Fesselung an ihren König auf der 8. Reihe. Letzterer hat aber sowieso nur durch seine weibliche Unterstützung überhaupt noch überlebt, so dass nach ihrem Ableben er sich gleich anschloss und erlöst quasi freiwillig umkippte. Somit stand es nach gut 3 Stunden 0:2.
Eine Viertelstunde später sah ich (Burkart, Brett 7) mich einem aufziehenden Angriffsgewitter (*) ausgesetzt. Sowohl mein g- als auch mein h-Bauer zogen vorwärts nach g4 bzw. h3, um nach schwarzem f4 die Stellung erstmal noch dicht zu halten. Allerdings schien mir schwarzes h5 bald naheliegend... Und dabei hatte ich in der Eröffnung eigentlich mit Raumgewinn (geschlossenes Zentrum mit c4/d5/e4-Bauern) eigentlich ganz nett gestanden, wollte nun gerne den Damenflügel mit Spiel öffnen. Dazu wählte ich anscheinend den falschen Weg: Der Damenflügel war dann zwar meiner, aber schwarze Angriffspunkte in weiter Ferne, so dass eben Schwarz leicht zum Gegensangriff mit f5 kam. Da allerdings die schwarze Dame etwas frech relativ früh über d7 nach g4 kam und nach h3 nach g6 ging, andererseits sein schwarzer Springer gerade nach f6 zurückgehoppelt war, konnte mein Schimmel sie mit h4 nach ihrem Ziel befragen, und ihr fiel spontan nur das einzige freie Feld nach vorne g5 ein, das mein Springer zurückziehend nach f3 gleich wieder unter Beschuss nahm. Mein Gegner überlegte noch ein wenig nach erneutem Dame- und Springer-Hin und Herziehen, ob er seine Dame doch nach f7 zurückbeordern sollte, aber das war ihm wohl zu passiv oder aber ihm reichte das Remis durch Zugwiederholung auch einfach schon, da wir beide beim 24. Zug nur noch je 7 Minuten auf der Uhr hatten - und so blieb es auf diesem Brett friedlich dabei.
Leider sah es an den anderen Brettern nicht gerade verheißungsvoll oder aber auch chaotisch aus...
Kurz vor 14 Uhr remisierte dann Daniel (Brett 3). Er hatte recht früh einen Bauern verloren, ihn inzwischen aber zum Glück zurück erobert, so dass das Endspiel schließlich unentschieden beendet wurde.
Eher noch glücklicher waren wir über Enricos Remis (Brett 4) eine halbe Stunde später. Zum einen war Enrico erkältungsmäßig angeschlagen und hoffte auf ein frühes Remis, zum anderen wählte er nicht immer den besten Zug (wie Mannschaftsmitglieder ungefähr meinten), so dass er am Ende gegen einen Freibauern ankämpfen musste. Erst hatten beide Spieler noch Turm und Läufer (gleichfarbig), später nur noch den Läufer, was sich wohl letztlich als besser für Enrico herausstellte, u.a. weil seine Bauern alle auf der Läufer-fremden Farbe standen. So gelang es seinem Gegner nicht, den Bauern gewinnbringend einzusetzen, bis man schließlich friedlich Hände schüttelnd die Uhr abstellte.
Nicht viel später stiegen unsere Hoffnungen auf einen Mannschaftspunkt. Denn Herbert (Brett 5), mal positionell in der Partie etwas besser stehend, mal nicht, hatte ein Turmendspiel mit gleichen Bauern und fand die Schwäche seines Gegners ist einem vorgerückten Bauern, den er eroberte und letztlich seinen Bauern dahinter zur Umwandlung erfolgreich nach vorne trieb - zum ganzen Punkt.
Eine Viertelstunde später allerdings erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass Ralf (Brett 1) verloren hatte, was gleichzeitig mit 4,5 Gegenpunkten das KO für unsere Mannschaft war. Ralf hatte lange eine umgekämpfte Partie gespielt, bei der der Gegner länger bei verschiedenfarbigen Läufern und Turm das bessere Spiel hatte. Letztlich mündete es im Turmendspiel mit ein gegen zwei Bauern, dass Ralf nicht halten konnte.
Somit war das Ergebnis der Chaospartie des Tages nicht mehr entscheidend. Diese spielte Hubert (Brtett 6). Erst stellte er einen Bauern ein, ein zweiter war auch nicht zu halten. Dann, als neben ihm SItzender sah ich es kommen, opferte Hubert eine Figur gegen Bauern und etwas Angriff, was immerhin schon mal den weißen König von e1 vertrieb. Genauer gelang es Hubert immer mehr Chaos beim Gegner zur verursachen und stellte ihm Laufe der Züge immer wieder Drohungen auf bis hin zu Mattdrohungen z.B. durch Doppelschach. Als der Rauch sich völlig verzogen hatte, hatte Hubert Material zurück gewonnen, im Endspiel hatte er Turm und Bauern gegen Läufer und insgesamt etwas fiesere Bauern. Gegen den letzten musste er seinen Turm opfern, so dass zwei Bauern (g- und h-Linie) gegen den Läufer übrig blieben. Da der Läufer-phile König schließlich nah an den Bauern dran war, konnte sich der Läufer gegen den g-Bauern opfern, so dass der h-Bauern durch den König aufgehalten werden konnte -> Letztlich also Remis bzw. insgesamt für die Mannschaft 3:5 gegen LSV 3.
(*) Apropos Gewitter bzw. Wetter... Unsere Hinfahrt nach Lübeck war sehr neblig. Immerhin erkannten wir irgendwann Rüdiger Auto vor uns und später auch Christians. Eigentlich hofften wir auf Sonnenschein im Laufe des Tages, aber irgendwie war die Sonne wohl doch in Winterschlaf, so dass wir die Rückfahrt wieder im Nebel zurück fuhren. So waren wir noch zu Viert beim Griechen, haben noch etwas geklönt und festgestellt, dass uns viel zu viel Usos für uns vier am Anfang serviert wurde. Als dann noch gar einer nachgeschenkt wurde, ärgerte ich mich, dass ich das nicht habe kommen sehen und verhindern konnte. Aber Usos scheinen ja nichts zu kosten (wie jemand von uns meinte) und wir ließen die drei stehen.