Nachdem enttäuschendem Auftreten in der letzten Runde mit nur vier Spielern in Lübeck, hatten wir dieses Mal überhaupt keine Probleme die Mannschaft vollzählig an die Bretter zu bringen. Das war bei unserem Gegner anders, der LSV 8 trat mit 7 Spielerinnen/Spielern an, Brett 6 blieb frei. Und, obwohl die gegnerische Mannschaft nicht darauf bestand, blieb Karl-Heinz doch die obligatorische Stunde vor Ort, nutzte sie, um Kaffee zu kochen und Kuchen zu schneiden. Nach Ablauf der Frist nutzte er dann aber die Gelegenheit, sich in den Adventstrubel mit seinen Lieben zu verabschieden: 1:0.
An Brett 5 stand Christian dem zeitlich nicht viel nach. Hatte sein Gegner sich verrechnet oder die Orientierung verloren? Jedenfalls konnte Christian für den Preis nur eines Spingers die gegnerische Dame in den Figurenkasten befördern. Nach noch nicht einmal 1,5 Stunden wurde das 2:0 auf der Spielberichtskarte vermerkt. So machte auch er sich dann in Richtung heimatlicher Adventskaffee auf den Weg.
Ansonsten sah es aber sehr durchwachsen aus. An Brett 1 bewegte sich alles in der üblichen Remisbandbreite. An Brett 2 sah es zwar zunächst positiv aus. Björns Gegner war in die Arche-Noah-Falle getappt (Lxa2, b3 und der König sollte den Läufer abholen). ... aber ganz so einfach war es nicht. Björn sah sich einem Königsangriff ausgesetzt, bei dem er schließlich seine Dame für Turm und Springer geben musste. Ich hätte keinen Pfifferling mehr auf ihn gesetzt...?! An Brett 3 sah ich mit den schwarzen Steinen in der französischen Abtauschvariante kaum Möglichkeiten, das Spiel farbig zu gestalten. An Brett 4 hatte Uwe einen Bauern gewonnen, es war aber eine schwierige Stellung mit gegenseitigen Fesselungen entstanden. An Brett 7 hatte Jürgen sich von der mehrfachen Landesmeisterin, Elke Böttcher, einen rückständigen, isolierten d-Bauern verpassen lassen und auch an Brett 8 sah es eher remislich aus. Dann aber konnte Maxim seinem Gegner einen Doppelbauer in der f-Linie verpassen und mit Te1-e3 einen Königsangriff über die halboffene g-Linie einleiten. Wie es dann genau kam, habe ich nicht gesehen, er konnte dann aber den vollen Punkt einfahren 3:0.
Und dann war es doch Björn, der das 4:0 verbuchen konnte. Sein Gegner hatte leichtfertig den Bauern g2 mit der Dame geschlagen und den ungedeckten Springer auf f3 angegriffen. Das hatte nur einen Haken. Björn konnte seinen Turm nach g1 ziehen und da auch der gegnerische König in der g-Linie stand, musste sich die Dame gegen den Turm tauschen. Damit hatte Björn ein Endspiel mit Springer und einem Bauern gegen drei Bauern, die aber umgehend erobert werden konnten.
Bei meinem Spiel wurde dann das nächste Ende eingeläutet. Unter Mithilfe meines Gegners konnte ich den Spinger auf g3 tauschen und der entstandene, isolierte g-Doppelbauer sollte meinen Sieg verbürgen. Wie das dann manchmal so ist, ich rechnete nicht mehr genau, spielte den Bauern nach f5 anstelle des richtigen Zuges Bauer h5 und so bekamen wir beide nach Bauernumwandlung eine Dame. Das korrekte Ergebnis wäre nun ein Remis gewesen. Mein Gegner gab aber ein unglückliches Schach, das zum Abtausch der Damen führte und wollte sich dann das entstandene Bauernendspiel nicht mehr antun: 5:0.
Dann hörte ich lediglich, dass Jürgen und Elke sich Remis geeinigt hätten. Jürgen erzählte mir später, dass Elke bei energischerem Spiel durchaus Siegchancen gehabt hätte, in der Schlussstellung dann aber nichts mehr ging: 5,5:0,5. An Brett 4 drohte Uwe nun eine Figur zu gewinnen, das wollte sich sein Gegner nicht zeigen lassen und gab auf. Uwe erzählte mir später, aus seiner Sicht habe er schon kurz nach der Eröffnung und dann permanent klaren Vorteil gehabt 6,5:0.5.
In der letzten noch laufenden Partie an Brett 1 war ein Endspiel mit verschiedenfarbigen Läufern und einer 6:5-Bauernmehrheit zugunsten von Jo entstanden. Eigentlich sollte das Remis sein...?! Aber Jo nutzte einen letzten "Bescheißzug", der ihm mindestens einen weiteren Bauern einbringen sollte. Dem wich sein Gegner zunächst jedoch aus und opferte seinen Läufer für zwei Bauern. Dadurch hatte sich das Unheil nur vergrößert, es gab keine Hoffnung mehr: 7,5:0,5.
Alles in allem ein verdienter Mannschaftssieg, der aber etwas zu hoch ausgefallen ist!
Im Januar geht es weiter -so Corona es zulässt- mit dem nächsten Heimkampf gegen die zweite Mannschft des Möllner SV: Vielen Dank an alle Spielerinnen und Spieler, die sich für das Team eingesetzt haben. Habt eine schöne Weihnachtszeit, einen guten Rutsch in das neue Jahr 2022, bleibt gesund und lasst es uns dann wieder rocken!