In Bargteheide durften wir heute mit der 2. und 3. Mannschaft einen erfolgreichen Einstieg in die neue Mannschaftssaison feiern.
Die 2. Mannschaft gewann mit 5,5:2,5 gegen Bargteheide 1, wobei es relativ schnell 2:0 und 3:0 stand; am Ende verlor nur Hubert etwas unglücklich.
Die 3. Mannschaft schaffte sogar ein 6:2 gegen Bargteheide 2. Hierzu im folgenden ein Bericht.
Um 9 Uhr trafen sich neun der 16 Spieler unserer beider Mannschaften, die anderen fuhren direkt. Da der Weg nach Bargteheide nur eine gute halbe Stunde erfordert, konnten wir die Verspätung eines Spieler leicht verschmerzen und waren immer noch sehr zeitig dort.
Die 3. Mannschaft hatte noch das Brett 8 kurzfristig umstellen müssen; Christian konnte krankheitsbedingt nicht, für ihn sprang Omar ein.
Als erster fertig (ich hatte mal gerade acht Züge gespielt) war Joachim (Brett 2). Er hatte sich mit seinem Gegner schnell auf remis geeinigt. Sie hatten dieselbe Eröffnung letztes Mal genauso gespielt, was beide offensichtlich nicht zu einem Kampf motivierte. Das letzte Mal ist allerdings schon 23 Jahre her und war 1995 ihr bisher einziges Aufeinandertreffen. Während heute nach acht Zügen Schluss war, spielten sie damals 15 Zügen mit glücklichem (Turm-)Gewinn für Joachim; heute erschien Joachim sein Mehrbauer aufgrund seines DWZ-Nachteils von 197 Punkten für das Remis angemessen.
Omar (Brett 8) und sein Gegner spielten recht schnell. Mir schien Omar in der Eröffnung einen Bauern einzustellen, aber zumindest gelang ihm das Zerstören der gegnerischen Rochade. So konnte er weiter den weißen König ärgern und schaffte es schließlich mit einem Schach, die gegnerische Dame zu erobern. Damit war seine Partie gewonnen. Bei mir waren gerade 18 Züge vergangen.
Ungefähr zeitgleich remisierte Björn (Brett 4). Gegen die schottische Eröffnung verschaffte er Weiß einen isolierten Doppelbauern. Dieser gewann aber die Initiative und der Doppelbauer wurde nur noch zum Isolani. Schhließlich tauschte man noch weiter und sie einigten sich friedlich.
Rüdiger (Brett 3) stand schnell aktiver und drang etwas in die schwarze Stellung ein. Auf jeden Fall gewann er eine Qualität und hatte weiter Druck. Das Ende habe ich nicht gesehen, aber er drückte u.a. auch auf die 7. Reihe, so dass sein Gegner offensichtlich keine Chance mehr wahrnehmen konnte.
Karl-Heinz (Brett 5) hatte im Engländer seinem Gegner den d-Bauer als Isolani verschaffen können. Erst schien er auch eine etwas aktivere Stellung zu haben, aber sein Gegner kam doch gut zurück. Kurz vor Ende schien dieser sogar einen Bauer mehr zu haben, aber anscheinend konnte er diesen nicht festhalten, so dass die beiden Spieler sich auf remis einigten.
Uwe (Brett 7) hatte ein aktivere Stellung erhalten. Wie er diese gewann, konnte ich leider nicht verfolgen, genauso wenig wie Jürgens Remis (Brett 6); er stand als Schwarzer lange etwas passiver, aber sehr solide, so dass das Remis anscheinend auch eine logische Konsequenz war.
Die längste Partie spielte ich (Burkart, Brett 1). Zeitlich gesehen lag es ein wenig auch daran, dass wir zweimal die Einstellung unserer Uhr korrigieren lassen mussten: Zuerst spielten wir ohne Zuschlag, nach 40 Zügen fehlte dann die Restzeit. Aber kein Problem, entscheidend war die Zeit nicht.
Vielmehr landeten wir bald im Königsinder, wobei mir insbesondere die Idee von Sb6 nicht klar war und so die Stellung etwas ungewohnt war. Schwarz versuchte am Königsflügel anzugreifen, aber nach f5, f4 und später g5 und h5 ging es bei ihm aber lange nicht weiter. Vielmehr durfte ich mit b4 und c5 zu Spiel kommen, was nach schwarzem dxc6 mir Vorteil gab. Nach bxc5 konnte ich bald denn schwachen e5 aufs Korn nehmen und schließlich auf gewinnen; mein Sd3 und die Diagonalbatterie Lc3 und Db2 konnten ihn einkassieren. Danach konnte ich im Zentrum weiter Raum gewinnen und länger mit einer Bauerngabel drohen und schließlich ausführen. Der Rest war vor allem ruhiges Beenden meiner Entwicklung und weiter Druck machen. Während ich ihm restzeitbedingt im 40 Zug noch etwas Gegenspiel überließ, machte mein Gegner Im 59. Zug.noch einen klaren Fehler und gab zugleich auf. So konnten wir das neue Spielformular gerade noch sparen, sehr ökologisch :)
Abschließend wurde ich von Enrico zum nahen Griechen mitgenommen, bei dem die Punkteholer der zweiten Mannschaft und Rüdiger und ich noch typisch für uns den Schachspieltag gesellig ausklingen ließen.
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International unterwegs sind derzeit unsere Bundesligaspieler Lawrence und Ashot.
Lawrence hat gerade beim Isle of Man Intermational Chess Tournament - Masters die erste Runde gegen einen starken iranischen GM verloren (siehe auch die Turnier-Homepage), während Ashot bei den World Youth Chess Championships 2018 Open under 18 mit 1,5 aus 2 Punkten gestartet ist, siehe auch Jugend-Weltmeisterschaften 2018 - U14, U16, U18 beim Schachbund.de.
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2. Update, 27.10.:
Lawrence hat inzwischen 3 aus 7 Punkte bei noch zwei oiffenen Runden, Ashot steht mit 5 aus 7 Punkten auf einem hervorragenden neunten Platz bei noch vier zu spielenden Partien.
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3. Update, 28.10.:
Lawrence hat noch 1,5 Punkte in den beiden letzen Runden geholt und hat mit 4,5 Punkten aktuell vor Beendigung der restlichen Partien einen guten 55.-86. Platz erreicht; er war anfangs an 107 gesetzt.
Ashot konnte auch die 8. Runde gewinnen (mit Weiß gegen einen GM mit ELO 2556) und steht nach 6 von 8 Punkten auf Platz 5, punktgleich mit dem zweiten und nur einen halben Punkt vom Führenden entfernt.
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Finales Update, 31.10.
Ashot hat die letzten drei Runden seine Konstanz halten können und hat so abschließend nach 11 Runden den 5. Platz erzielt, Gratulation!