Am vergangenen Wochenende ging es für unsere erste Mannschaft nach Berlin, um mit zwei Siegen die letzten Hoffnungen auf den Klassenerhalt zu bewahren. Diese gelangen uns zwar schlussendlich nicht, aber wir haben uns trotzdem noch theoretische Chancen erhalten, dazu aber später mehr.
Am Samstag ging es dann zunächst in unserem ersten Endspiel gegen den SK Zehlendorf, der aber selber noch die letzten Abstiegssorgen beseitigen wollte und deshalb mit der stärksten Aufstellung antrat, die möglich war. Es gelang uns dann wie in einigen Mannschaftskämpfen im vorherigen Saisonverlauf, die Oberhand zu gewinnen. Zunächst spielte Christian schnell Remis und nur Ashot schien aus der Eröffnung heraus in Probleme zu geraten, was schließlich den Verlust der Partie zur Folge hatte. Aber auf unserer Seite konnten Daniel und ich punkten, was uns mit 2,5-1,5 in Führung brachte, wobei die restlichen Stellungen auch relativ vielversprechend zu sein schienen. Emil verlor zwar eine scharfe Partie zum 2,5-2,5 Ausgleich, doch Andrey und Michael drückten auf den Sieg, während Lawrence eine leicht schlechtere Stellung verteidigte.
Doch wie oftmals in dieser Saison versagten uns leider die Nerven. Andrey gewann seine Partie noch überzeugend, doch Michael konnte den Gewinn nicht finden und Jakob Meister überspielte Lawrence in Zeitnot. Das 4-4 war schlussendlich eigentlich zu wenig für uns, doch immerhin erhielt es uns vor dem Match gegen Rotation Pankow noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt.
Am Sonntag ging es dann gegen Rotation Pankow und hier war für uns bereits ein Sieg Pflicht. Dieser gelang uns dann auch, auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch ausfiel. Der einzige, der ein wirklich rabenschwarzes Wochenende erwischte, war Ashot. Er verlor nach der Partie am Samstag auch am Sonntag gegen Benjamin Dauth, was unsere Gegner zu diesem Zeitpunkt in Führung brachte. Allerdings währte diese nicht lange. Daniel konnte einen Fehler seines Gegners nutzen und gewann. Einen vollen Punkt konnten in der Folge auch Michael und ich beisteuern, während Viktor und Emil Remis spielten. Dabei hatten wir in diesem Match auch mal das Glück auf unserer Seite, da Emil in der Endstellung wohl schlechter stand. Dass diese 4-2 Führung sogar zu einem 6-2 Sieg wurde, war eigentlich auch nicht zu erwarten, denn Andrei und auch Lawrence standen beide zwischenzeitlich etwas schlechter. Aber schlussendlich setzten sie sich doch noch durch und machten damit den wichtigen Auswärtssieg klar.
Entscheidend für unsere Hoffnungen auf den Klassenverbleib war dann die Niederlage von Glückauf Rüdersdorf gegen die Schachfreunde Berlin II, da Glückauf Rüdersdorf noch ein schweres Restprogramm vor sich hat. Es bieten sich dabei noch die folgenden Chancen, die Klasse in der buchstäblich letzten Minute zu halten:
- Die Schachfreunde Berlin II werden von ihrer eigenen ersten Mannschaft in die Oberliga gedrückt. Die Wahrscheinlichkeit für diesen Fall liegt laut Liga-Orakel nur bei ungefähr einem Prozent, da die erste Mannschaft von den Schachfreunden im Normalfall zu stark ist und den Klassenerhalt in der ersten Liga ohne Probleme bewältigen sollte.
- Wir gewinnen gegen Lübeck und der HSK verliert die beiden letzten Wettkämpfe gegen Rotation Pankow und Zehlendorf. Dann müssten wir wiederum hoffen, dass Pankow nicht auch noch gegen St. Pauli gewinnt, sodass wir Pankow, Lübeck und den HSK hinter uns lassen würden. Aber auch dieser Fall scheint sehr unwahrscheinlich zu sein, was mich zu unserer wohlmöglich größten Chance bringt.
- Unsere beste Chance scheint darin zu bestehen, dass Rüdersdorf sowohl gegen Lingen als auch gegen Tegel verliert. Dann würde uns am Sonntag auf jeden Fall ein 5-3 Sieg gegen Lübeck reichen, um die Rüdersdorfer zu überholen. Voraussetzung für unseren Klassenerhalt ist dann aber immer noch, dass Pankow nicht von hinten noch an uns vorbeizieht.
Klar scheint aber eines zu sein: Wir müssen uns am letzten Spieltag auf unser Match konzentrieren, der Rest liegt so oder so nicht mehr in unseren Händen.