Wie heißt es so schön, manche Tage möchte man am liebsten im Kalender streichen, schachlich trifft dies für die Zweite auf diesen Spieltag zu! Es begann schon damit, dass die Stadt aufgrund der Toten-Sonntagsruhe das Rathaus geschlossen hielt und uns unsere angestammten Spielräume damit nicht zur Verfügung standen. Eberhard stellte daraufhin das TURA-Spiellokal, die Mensa des Coppernicus Gymnasiums zur Verfügung. Dafür auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön!
Leider konnten wir auch nicht die Mannschaft an die Bretter bringen, die wir uns gewünscht hätten und dann meldete sich am Sonntagmorgen auch noch unser Käptn Enrico krank, der anstatt Klötze zu schieben ein Rendezvous mit seinem WC vereinbaren musste. Damit ging es mit einem 0:1 los.
Daniel kam ein wenig später, weil er das Copp von der falschen Seite angelaufen war. Eigentlich hatte ich gar nichts von der Partie gesehen, da war sie auch schon remis.
Auch von Huberts Partie bekam ich wenig mit, es gibt sehr turbulent zu und sein König musste sich auf die Walz begeben. So etwas geht selten gut, so auch hier 0,5:2,5.
Ich war mit meiner Partieeröffnung durchaus zufrieden. Nach Abtausch der Leichtfiguren griff Tigran dann meine auf d4 stehende Dame mit Tc4 an. Das war nicht schwierig zu sehen und ich hatte darauf Dd2 geplant. Irgendwie ließ ich sie aber schon auf d3 los und schwupps schnappte mein Gegner sich den ungedeckten f4-Bauern. Ulli Krischer hat früher in solchen Fällen von einem typischen Seniorenfehler gesprochen... Nun, die Partie dauerte noch einige Züge aber das entstehende Bauernendspiel ließ sich leider nicht mehr halten 0,5:3,5.
Als nächstes war Herbert an der Reihe, er stand zunächst zwar durchaus ordentlich, blickte schließlich aber doch auf eine recht gedrückte Stellung. Tatsächlich gewann er auch noch einen Bauern, dennoch sah er keine sinnvolle Möglichkeit das Remisangebot seines Gegners abzulehnen 1:4.
Hanno hatte sich deutlichen Raumvorteil erspieltund seine beiden Türme plus Läufer arbeiteten aktiver als die gegnerischen Türme plus Springer, die eine Zeitlang auf der Grundreihe verharren mussten - aber sie hielten halt alles zusammen, so dass man sich auch hier friedlich remis trennte 1,5:4,5.
An Brett 1 zauberten Ralf und Daniel Kopylov eine interessante Stellung auf das Brett, Ralf gewann einen Bauern hatte dafür aber leider die deutlich passive Stellung. Objektiv gab es die Möglichkeit, diese remis zu halten aber am Brett fand Ralf nicht die richtigen Züge, so dass er nur noch die Segel streichen konnte 1,5:5,5.
Damit spielte nur noch Anke, sie hatte die Qualle geben müssen, dafür einen Bauern gewonnen, der aber keine Rolle spielte. Ihr Gegner hatte einen Freibauern und druckvolles Spiel im Zentrum. Für ein Vorrücken seines Freibauern nach d7, auf die vorletzte Reihe gab ihr Gegner die Qualität zurück und Anke versuchte durch ein paar Schachs das drohende Unheil irgendwie abzuwenden. Um ein Dauerschach abzuwenden spielte ihr Gegner seinen Turm nach e3. Das gab Anke die Möglichkeit den weißen König mit einem Schach nach d3 zu treiben. Auf das Schach von b5 bot ihr Gegner dann Remis, was Anke ermüdet von dem langen Abwehrkampfe auch sofort akzeptierte. Nur, mit den Schachs Db2, Dc3 und Dc6 hätte Anke den Freibauern auf d7 abholen und das Endspiel mit D,T und vier gegen zwei Bauern gewinnen sollen... 2:6.
Also eine klare Klatsche, TURA hat verdient gewonnen, aber es hätte auch einiges besser laufen können, wenn nicht ... (siehe oben).