Ein erfolgreicher Tag für unsere dritte und zweite Mannschaft geht zu Ende.
Mannschaft 3:
An diesem herrlichen Spätwintertag mit frühlingshafter Sonne ging es für die III. Mannschaft Gegen Lübeck VI. Beide Mannschaften machten jeweils einen Punkt durch einen kampflosen Sieg gut; Herbert gewann kampflos, konnte bzw. musste sich dadurch früh einen Lenz machen und wandelte 4 Stunden lang als Kiebitz zwischen den Brettern hin- und her. Als erstes konnte Anke ihre Partie zügig gewinnen – ihr Gegner schnappte sich gierig einen Springer, übersah dabei jedoch seine hängende Dame in einer komplexen Stellung.
Das Highlight war jedoch die gewonnene Partie an Brett 1: In einem Turmendspiel mit einem gegen zwei unverbundenen Freibauern konnte Björn die Partie tatsächlich trotz Minusbauern gewinnen. Wie ist so etwas möglich? 1. Man tauscht die Türme 2. Man gewinnt das resultierende Bauernendspiel. Dies tat Björn, anschließend konnte er das Bauernendspiel dank des schlecht platzierten weißen Königs für sich entscheiden.
Christian konnte seine Siegesserie vom letzten Mal gegen Bargteheide auf 2 Siege hintereinander verlängern, Heinz-Jürgen und Rüdiger (abermals mit seinem interessanten neuen Lieblingssystem für weiß) spielten Remis, Karl-Heinz verlor leider.
Endstand: 5:3. Damit steht die Dritte solide im oberen Mittelfeld der Tabelle auf Platz 4 mit 7 MP und 21,5 BP. Damit ist der Anschluss an die oberen Plätze noch nicht verloren! Als nächstes geht es am 19.03. auswärts gegen Ahrensburg weiter.
Mannschaft 2:
„The pressure's on, you feel it
But you got it all, believe it
When you fall get up, oh, oh...“
So hörte man es 2010 während der WM ständig im Radio, wenn Shakira die damalige WM-Hymne Waka Waka trällerte. Dieser Refrain beschreibt unsere Stimmung vor dem Spieltag perfekt: Platz 8, ein eventueller Abstiegsplatz, und die Konkurrenz auf Platz 9 und 10 scharrt bereits angriffslustig mit den Hufen – von diesem Tabellenplatz mussten wir also wegkommen und daher dringend Punkte sammeln. Mindestens ein Unentschieden wäre gut gewesen, doch der heutige Gegner SC Agon Neumünster spielt eine gute Saison und ist gut in Form.
Was sie besonders gefährlich macht: von Brett 1 bis 8 haben sie durchgehend gute Spieler und kaum wie üblicherweise ein DWZ-Gefälle; alle Spieler und Spielerinnen befinden sich im Bereich 1900-2100. Da heißt die Strategie natürlich: vorne halten, hinten spalten.
Da wir darüber hinaus nicht unsere Bestbesetzung aufstellen konnten, hatten einige im Vorfeld Zweifel daran, dass wir überhaupt etwas mitnehmen würden, und bekanntlich löst es einen unangenehmen Druck aus, „zum Siegen verdammt“ zu sein. Doch weit gefehlt!
Als klarer Favorit startete Neumünster (durchschn. DWZ 1984) gegen uns (durchschn. DWZ 1844) wie zu erwarten mit guter Stammbesetzung und die Partien sahen lange nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut aus. Enrico remisierte mit Schwarz als erstes, es folgte etwas später Joachim, der eine scharfe Sizilianer-Partie ins Endspiel abwickeln und eine dreimalige Stellungswiederholung reklamieren konnte.
Kurz darauf konnte Uwe seine Partie gewinnen – sein tückischer Aufbau aus dem Jeske-Privatlabor zeigte mal wieder volle Wirkung! Sein Gegner hatte gut dagegen gespielt, doch verbrauchte er dabei ungemein viel Zeit, sodass er in Zeitnot einen Fehler machte und Uwe nach 35 Zügen mit über einer Stunde Zeit auf der Uhr (!) gewann. Er brauchte laut eigener Aussage nicht lange überlegen, da er diese Art von Stellungen ständig auf dem Brett hat und mit den Ideen daher bestens vertraut ist. Damit hat er nun 4/5 und Herbert nannte ihn anschließend beim Essen „das Phänomen der Saison“ in unserer Mannschaft.
Hubert musste anschließend jedoch die weiße Flagge hissen. Er spielte wie gewohnt kompromisslos und im Sinne Bobby Fischers auch mit Schwarz auf Sieg, und es sah auch lange gar nicht schlecht aus - doch leider sollte es heute nicht so sein.
Zwischenstand also 2:2. Hätte besser, aber auch schlechter sein können.
Wenig später konnte Mehmet seine strategisch spannende Partie mit einem schicken temporären Qualitätsopfer gewinnen. Er habe Glück gehabt, so meinte er es nach der Partie, und in der Tat war sein frühes Da4 interessanter Zug, der jedoch seine Dame etwas vom Spielgeschehen abschneiden sollte. Doch stand er durchgehend solide und der schöne Abschluss dürfte ihn stolz gemacht haben!
3:2.
Kurz darauf konnte ich meine Partie gegen meine Hass-Verteidigung (Königsindisch) mit dem Averbakh-System gewinnen. Das Mittelspiel war lange unklar (ich hatte temporär 2 Bauern mehr, mein Gegner jedoch Entwicklungsvorsprung und aktives Figurenspiel, ich dagegen stand zwar solide, aber passiv und mein König offen wie ein Scheunentor). Glücklicherweise behielt ich jedoch die Nerven in einer zweischneidigen Stellung und fand die richtige Abwicklung, sodass ich forciert in ein Endspiel mit 2 Mehrbauern inkl. Läuferpaar gegen Läufer und Springer abwickeln konnte.
4:2.
Der große Philosoph Aleksandar Ristic sagte einst über den Fussball:
„Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich.“
Entsprechend war nun nach knapp 3 ½ Stunden klar: ein Unentschieden ist drinnen, eine Niederlage ist nicht mehr möglich. Ein Remis reicht zum Mannschaftssieg.
Bei Sven sah es gut aus (Qualle mehr in einer Nimzoindsch-Partie, die Richtung Endspiel tendierte), im Geiste des Mannschaftskampfes bot er jedoch Remis an. Ralfs Partie bereitete uns hingegen etwas Sorgen: eine wilde Stellung (Ralf: 4 unverbundene Bauern, 3 Leichtfiguren und Dame vs. Gegner: 6 Bauern, Turm, Leichtfigur und Dame) wirkte so, als müsste Ralf aufpassen, den Laden zusammenzuhalten. Doch siehe da: Er schaffte es, den Spieß umzudrehen und zu gewinnen!
Als die Würfel gefallen waren, nahm Svens Gegnerin das Remis nach über 20 Min. endlich an –sie wartete wohl den Ausgang der Partie an Brett 1 ab.
Damit lautete der Endstand aus unserer Sicht 5,5:2,5! So wird ein Schuh draus. Wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg dank einer „kompakten Mannschaftsleistung“ (Uwe). Nun stehen wir nach 6 Spieltagen mit 6 MP und 24 BP auf Platz 6; als nächstes geht es am 19.03. gegen Doppelbauer IV.
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